Die aktuellen Forstarbeiten am ehemaligen Gefechtsübungsplatz (GÜPL) Völtendorf in St. Pölten sorgen für erheblichen Unmut in der Bevölkerung. Viele Anwohner und Umweltaktivisten, darunter auch wir, kritisieren die umfangreichen Baumfällungen und die Eingriffe in das sensible Ökosystem des Geländes. Besonders die Versiegelung wichtiger Amphibientümpel hat Proteste ausgelöst. Doch was steckt hinter den Maßnahmen? Und wie lassen sich die forstlichen Arbeiten mit der versprochenen ökologischen Nutzung des Gebiets vereinbaren?
Fehlende Transparenz und Unklarheiten zur Zukunft des Geländes
Viele Bürger fragen sich, ob es ein langfristiges Konzept für die Entwicklung des GÜPL gibt und ob sie Einblick in diese Pläne erhalten können. Bisher gab es seitens der Stadtverwaltung wenig Kommunikation über die Zukunft des Areals. Umweltorganisationen fordern eine Offenlegung der Konzepte und eine Einbindung der Öffentlichkeit in die Planungen.
Konflikt zwischen forstlicher Nutzung und Naturschutz
Der GÜPL Völtendorf gilt als wertvolles Biotop mit einer hohen Biodiversität. Dennoch werden derzeit konventionelle forstwirtschaftliche Maßnahmen durchgeführt, darunter massive Rodungen, die den natürlichen Charakter des Geländes verändern. Wir stellen infrage, wie diese Eingriffe mit der versprochenen ökologischen Nutzung in Einklang gebracht werden können. Während offizielle Stellen betonen, dass die Fällungen zur Verkehrssicherheit und zur Bekämpfung von Schädlingen notwendig seien, bleiben viele BürgerInnen wie wir skeptisch. Wir befürchten, dass wirtschaftliche Interessen vor dem Erhalt des wertvollen Naturraums stehen.
Kollateralschäden: Verfüllte Amphibientümpel und zerstörte Lebensräume
Besonders besorgniserregend sind die Berichte über die Verfüllung mehrerer Amphibientümpel, die eine essenzielle Rolle für bedrohte Tierarten spielen. Diese Tümpel bieten Lebensraum für seltene Amphibien wie den Laubfrosch oder die Gelbbauchunke. Der Verlust dieser Biotope hat nicht nur direkte Auswirkungen auf die Tierwelt, sondern widerspricht auch den ökologischen Zielsetzungen, die für das Gebiet versprochen wurden. Nun stellt sich die Frage, ob und wie diese Schäden korrigiert werden können und welche Maßnahmen zukünftig getroffen werden, um solche Eingriffe zu verhindern.
Forderungen nach einem Dialog und nachhaltigen Lösungen
Wir fordern einen offenen Dialog mit den zuständigen Behörden. Sie verlangen ein umfassendes Konzept, das sowohl die naturschutzfachlichen Belange als auch die forstwirtschaftlichen Notwendigkeiten berücksichtigt. Nur durch eine transparente Planung und die Einbeziehung aller Interessensgruppen kann ein nachhaltiger Umgang mit dem GüPL Völtendorf gewährleistet werden.
Quelle: https://lanius.at/Wordpress/wp-content/uploads/LM-Publikation_GUEPl.pdf
Bild: Lanius LM Publikation